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Ankündigung

Stellungnahmen der Bürgermeisterkandidat*innen zu Kinder- und Fahrradfreundlichkeit in Flensburg

Ein Gastbeitrag von Kidical Mass

Als Team der Kidical Mass Flensburg haben wir den vier Bürgermeisterkandidat*innen der Stadt Flensburg folgende Fragen gestellt:

  • Wie stellen Sie sich ein kinder- und fahrradfreundliches Flensburg vor?
  • Was planen Sie konkret um viel mehr Flensburger Kinder aufs Rad zu bekommen?
  • Was sind Ihre Ziele für bzgl. Reduktion des motorisierten Individualverkehrs und bzgl. Platz und Sicherheit für kleine und große Radler?

Folgende Antworten haben wir bekommen (in Reihenfolge der Eingangsdaten):

Fabian Geyer

Unsere Stadt ist an vielen Initiativen und durch persönlichen Einsatz sehr bemüht, dem Radverkehr durch Kinder und Jugendliche sowie Eltern mit Kindern sicherere und qualitativ bessere Weg zu ermöglichen. Mir kommt die Verkehrserziehung in Kitas und Grundschulen viel zu kurz. Leider ist in der Stadtverwaltung und in Teilen der Politik das Thema nicht Priorität Nummer eins. Nein, Flensburg ist leider nicht kinderfreundlich! Sicherlich fehlt es an finanziellen Mitteln und den Gegebenheiten, einfache und funktionierende Lösungen für sicheren Radverkehr zu finden, z.B. durch die klare Trennung des Rad- und Autoverkehrs, also jeder auf einer eigenen Spur bis zum Ziel. Dennoch gehört es für mich zur Daseinsvorsorge und zum Lebenswert einer Stadt, vorhandene Gefahrenquellen gerade auf dem Weg von und zur Schule zu analysieren und möglichst rasch zu entschärfen. Jedes verletzte oder gar getötete Kind im Straßenverkehr ist zu viel und eine Schande für Flensburg. Ich werde den direkten Austausch mit Betroffenen und Initiativen wie Ihrer führen, um mehr von Ihnen zu erfahren und mir Ihre Vorstellungen und Lösungsansätze anzuhören und zu prüfen. Denn Sie sind die Fachleute aus der Bevölkerung und haben ein erheblich größeres Wissen gesammelt als ich oder der Großteil der Verwaltung und Politik. Dann schauen wir, was notwendig und machbar ist. Dafür brauchen wir keine langjährigen Verfahren oder Gutachten.

Der motorisierte Verkehr wird sich in Flensburg nicht zeitnah signifikant senken lassen, allein schon durch die Menschen aus dem Kreisgebiet, Dänemark und Touristen. Der Schlüssel ist ein attraktives Angebot im ÖPNV, ohne Wenn und Aber, das zum Umsteigen auch aus dem Kreisgebiet heraus animiert. Das schafft die Stadt natürlich nicht alleine, aber gemeinsam mit dem Kreis sind wir schon einmal eine lautere Stimme, wenn man sich endlich abstimmt. Hier fehlt es leider bisher an einer Vernetzung und es herrscht Schweigen. Das werde ich ändern.

Dann ist es wichtig, auch über die Einschränkung z.B. bei der Geschwindigkeit des Autoverkehrs intensiv nachzudenken. Ich bin dafür, für mehr „grüne Wellen“ für Autofahrer in der Stadt nachzudenken und den Verkehrsfluss zu erhöhen, mich aber gleichzeitig in Wohngebieten für deutlich mehr Geschwindigkeitsbegrenzungen und vor allem deren Einhaltung einzusetzen. So wartet z.B. die Polizei in Fruerlund seit Jahren vergeblich darauf, dass die Verwaltung an hochgefährlichen Stellen dem Kindeswohl Rechnung trägt und die körperliche Unversehrtheit gewährleistet. Es ist zum Teil brandgefährlich, mit welchen großen Fahrzeugen sich vornehmlich Eltern Schulbereichen nähern. Da würde ich auch über Parkverbots- und Bannmeilen für den Autoverkehr nachdenken mit Ausnahmen von Menschen mit Einschränkungen. Da ist noch sehr viel zu tun – auch in den Köpfen der Verkehrsteilnehmer/Innen.

Viele Grüße,

Fabian Geyer

Simone Lange

Flensburg ist dann wirklich Kinder-Fahrrad-freundlich, wenn wir es geschafft haben, in der gesamten Stadt breite und vom Autoverkehr abgetrennte Fahrradwege zu bieten. Die Fahrradwege müssen sicherer und die Verkehrszeichen für Kinder erkennbarer werden. Ich unterstütze zum Beispiel das Aufbringen von Pictogrammen auf den Fahrradwegen sehr. Wir brauchen sichere Schul-Fahrrad-Wege und Tempo 30 für den Autoverkehr in der Stadt.

Wenn wir unsere Fahrradwege ausbauen und sicherer machen, wird das sicher auch mehr Kinder aufs Fahrrad bringen. Was wir aber auch tun müssen ist, Kinder und Jugendliche durch eine Fahrradausbildung fit für den Radverkehr zu machen.
Wir haben bereits an fast allen Grundschulen die Anzahl der Fahrradständer so ausgebaut und erhöht, dass mehr Schüler*innen ihr Fahrrad dort sicher abstellen können.
Alles was wir tun, muss auf das Fahrradfahren einladend wirken. Fahrradfahren muss auch Spaß machen und soll positiv wirken. Deshalb muss „Fahrradfahren“ als ständiges Thema in der KiTa und Schule verankert sein.
Mit der Ausgabe der gelben Mützen an die ersten Klassen und dem Präventionsteam der Polizei besteht hier ein gutes Angebot dafür.
Die Stadt kann einen jährlichen Fahrrad-Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler veranstalten, ähnlich wie sie es mit dem Klimapakt bereits bei den Erwachsenen tut. Dort gibt es die Kampagne „Wir radeln zur Arbeit“ . Das kann man auch für Schülerinnen und Schüler anbieten und so stärker auf das Thema aufmerksam machen.

Fahrradfahren benötigt mehr Platz. Die Radwege müssen weiter ausgebaut werden und wir benötigen Schulfahrradwege.
Fahrradschutzstreifen wie an der Fördestrasse möchte ich besser schützen. Hier benötigen wir Veränderung, damit Radfahrerinnen sicherer fahren und stressfreier unterwegs sein können. Ich unterstütze alle Angebote, die dazu führen, dass Menschen vom Auto auf das Fahrrad oder in den ÖPNV umsteigen. Ich gehe mit eigenem Beispiel voran. Wir haben unser Auto vor längerer Zeit abgeschafft, erledigen unsere privaten Dinge zu Fuß, mit Fahrrad, Bus oder Bahn oder mit Carsharing. Als Oberbürgermeisterin möchte ich den Ausbau des ÖPNV viel stärker voranbringen. Den Ausbau der Fahrradwege möchte ich konsequent fortsetzen. Damit dürfen nicht aufhören. Ich unterstütze den Ausbau des Regionalbahn-Netzes in Schleswig-Holstein und möchte, dass Flensburg hier besser berücksichtigt wird. Ziel muss es sein, die Angebote an Bus und Bahn deutlich auszuweiten. Fahrradfahrerinnen benötigen auch gute und sichere Abstellmöglichkeiten. Ich möchte mehr Fahrradstationen in Flensburg. Und wir benötigen für Fahrradwege einen barrierefreien Strassenbelag. Auch das möchte ich in den kommenden 6 Jahren stärker und konsequenter umsetzen.

Ich bedanke mich für das Interesse und wünsche Ihnen allen einen guten Start in die Woche!

Ihre Simone Lange

Karin Haug

Keine Stallungnahme abgegeben.

Marc Paysen

Keine Stallungnahme abgegeben.